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Zwei junge Menschen laufen auf dem Karlsruher Marktplatz.
Zwei junge Menschen laufen auf dem Karlsruher Marktplatz.
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Erweiterungen & Anpassungen im Fahrkartensortiment

Der Aufsichtsrat des Karlsruher Verkehrsverbunds (KVV) hat am Freitag, 11. März, über Erweiterungen und Anpassungen im Fahrkartensortiment und im Fahrkartenverkauf entschieden. In vier Sparten wird es attraktive Neuerungen für die Fahrgäste geben: Bei analogen Einzelfahrscheinen für den Kauf auf Vorrat, bei der Geltungsdauer von Einzelfahrscheinen, im Tageskartensortiment und bei der KVV.luftlinie. 

„Ich freue mich, dass wir heute im Aufsichtsrat gemeinsam zu Entscheidungen gekommen sind, die endgültige Antworten liefern auf die in den letzten Wochen heiß diskutierten Fragen rund um unsere Tarif- und Vertriebswelt“, sagt der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende  des KVV, Dr. Christoph Schnaudigel, der die Sitzung am Freitag leitete. 

„Der KVV hat zum einen in den letzten Jahren den digitalen Weg eingeschlagen und die Nutzerzahlen unserer Apps zeigen, dass diesen Weg sehr viele Menschen schätzen, auch ganz neue Zielgruppen. Das ist damit ein wichtiger Weg hin zur Verkehrswende, den wir konsequent ausbauen werden. Aber es bleibt auch beim traditionellen Weg zum gültigen Fahrschein und dort wollen wir niemanden verlieren. In dieser analogen Vertriebswelt haben wir im Dezember einen Sprung gemacht, der vielen Fahrgästen zu weit ging. Wir haben jetzt eine Brücke gebaut und holen diese Menschen mit zielgruppenspezifischen Angeboten ab“, sagt der KVV-Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Frank Mentrup.

„Wir haben in den letzten Wochen sehr viele Gespräche geführt mit Verantwortlichen von Seniorenvertretungen, mit verschiedenen Parteien und Interessenverbänden und in erster Linie auch direkt vor Ort mit den Fahrgästen bei unseren KVV-Infonachmittagen. Ich war selbst bei allen Veranstaltungen vor Ort und habe mich mit den Menschen unterhalten. Dabei hat sich eines gezeigt: Viele Fahrgäste möchten und brauchen weiterhin eine Fahrkarte, die sie für alle Fälle in der Tasche haben und jederzeit nutzen können. Diesem Wunsch tragen wir mit dem heutigen Auftrag aus dem Aufsichtsrat Rechnung. Darüber hinaus führen wir unsere im letzten Sommer gestartete Linie „Erweiterung der Tageskarten“ fort und attraktivieren dieses Produkt mit Blick auf den Preis noch einmal deutlich“, sagt Dr. Alexander Pischon, Geschäftsführer des KVV.

Folgendes hat der Aufsichtsrat entschieden:

  • Einführung einer Einzelfahrkarte zum Selbstentwerten:
    Der KVV bietet künftig eine Papierfahrkarte im 5er-Block an, die auf Vorrat gekauft werden und von den Fahrgästen nach dem Prinzip des lange erprobten Baden-Württemberg-Tickets selbst mit Kugelschreiber entwertet werden kann. Zielgruppe sind alle Menschen, beispielsweise Senior*innen oder jüngere Schüler*innen, die gelegentlich mit dem ÖPNV fahren und weiterhin gerne einen kleinen Vorrat an Einzeltickets für alle Fälle in der heimischen Schublade haben möchten.
    Bei Bedarf kann der Fahrkartenkauf auch von Familienangehörigen, Freunden oder Pflegepersonal übernommen werden. Entwertet werden die Einzelfahrkarten, die es für Kinder und Erwachsene für 1 bis 7 Waben geben wird, indem man mit Kugelschreiber vor Fahrtantritt die Starthaltestelle und das Datum der Fahrt einträgt. „Das macht die Karte in der Handhabung besonders einfach. Steht beispielsweise bei einem älteren Fahrgast ein Arztbesuch an, so kann die Haltestelle vor der heimischen Haustür bereits auf einem Ticket eingetragen werden und für die Rückfahrt auf einem zweiten die nächstgelegene Haltestelle zur Arztpraxis. Zielgruppengerecht haben wir uns extra für ein großes Format entschieden, damit der Eintrag leicht fällt“, erklärt Mentrup das Konzept.  
    Diese Fahrkarte gibt es in Blöcken zu fünf Stück im personenbedienten Verkauf in den KVV-Kundenzentren und in teilnehmenden Verkaufsstellen. Bei Bedarf bietet der KVV auch an, die Blöcke nach Vorkasse und gegen Übernahme des Portos postalisch zuzuschicken. Nach dem Auftrag des Aufsichtsrats werden die Tickets nun schnellstmöglich produziert, verteilt und voraussichtlich ab Mai angeboten.
  • Geltungsdauer bei Einzelfahrscheinen wird auf einen Tag verlängert:
    Einzelfahrkarten sollen zukünftig in eine Richtung den ganzen Tag gültig sein. Es entfällt damit die bisher zeitlich begrenzte Gültigkeit je nach Fahrstrecke. Ein sofortiger Fahrtantritt ist nicht mehr notwendig, wohl aber der Fahrtantritt am Tag des Kaufs in der Zeit von 0 Uhr bis 6 Uhr des Folgetags. Wie bislang gelten die Fahrkarten aber nur für eine Richtung. Umstiege sind nach wie vor möglich. Hin- und Rückfahrten und Rundfahrten sind weiterhin ausgeschlossen. Für die Rückfahrt muss ein neues Ticket gelöst oder alternativ eine Tageskarte gekauft werden. „Durch diese Anpassung können Fahrgäste künftig auch Einzelfahrkarten für einen bestimmten Tag vordatiert im Kundenzentrum oder im Web-Shop kaufen“, erklärt Dr. Mentrup. Der Aufsichtsrat hat beschlossen, diese Änderung zum nächsten Fahrplanwechsel am 1. August umzusetzen. Eine Tarifgenehmigung des Regierungspräsidiums Karlsruhe ist Voraussetzung.
  • KVV führt neue Tageskarten für 1 und 4 Waben ein:
    Ab dem 1. August wird es zusätzlich zum bestehenden Sortiment verbundweit zwei neue Tageskarten geben. Diese umfassen den Geltungsbereich 1 Wabe und 4 Waben und werden dann wie die Bestandsprodukte „City“ (bis zu 3 Waben) und „Regio“ (ganzes KVV-Netz) für jeweils eine, zwei, drei, vier oder für Personen angeboten. „Alle unserer Tageskarten lohnen sich dann bereits ab der Hin- und Rückfahrt, weil sie preisgleich oder sogar günstiger sind als zwei Einzelfahrscheine. Wir haben damit ein attraktives Angebot für Tagausflügler und Gelegenheitsfahrer. Aktuell ist es bereits so, dass Kunden im Bereich von zwei, drei und ab fünf Waben preisgleich oder günstiger fahren, wenn sie ein Tagesticket nutzen“, betont Mentrup. Tagestickets können schon heute auch vordatiert für einen bestimmten Tag gekauft werden, was die Planung eines Ausflugs besonders einfach macht.
  • Bepreisung der KVV.luftlinie wird perspektivisch optimiert:
    Fahrgäste, die via App mit der im Dezember eingeführten KVV.luftlinie unterwegs sind, brauchen sich zukünftig bei längeren Fahrten keine Gedanken mehr über den Preisabgleich zu machen. Die App vergleicht im Hintergrund den Luftlinientarif mit dem Wabenpreis und berechnet auf den Tag gesehen immer den günstigeren Preis. Das gilt sowohl für die Einzelfahrt als auch für mehrere an einem Tag gemachte Fahrten, die dann in einer Tageskarte zusammengefasst werden. „Unsere KVV.luftlinie in der Fairtiq-App gewinnt dadurch nochmals an Attraktivität. Bereits heute ist sie ein äußerst beliebtes Produkt für Menschen, die kurze Strecken zurücklegen und einfach unterwegs sein wollen. Seit der Einführung der KVV.luftlinie Mitte Dezember wurden rund 50.000 Fahrten in der App gebucht. Wir haben einen super Start hingelegt.“, betont Mentrup.

Aktuell gibt es bereits einen Preisdeckel bei 8 Euro (6 Euro mit Bahncard) je Einzelfahrt (entspricht einer Einzelfahrkarte für 7 Waben) und 10,80 Euro pro Tag (entspricht einer Tageskarte „Regio“). Nach Umsetzung der beschlossenen Anpassungen entspricht der jeweilige Preisdeckel dem vom Fahrgast tatsächlich befahrenen Wabenbereich. „Wir gehen mit dem Auftrag des Aufsichtsrats zusammen mit Fairtiq in die Umsetzung. Da hier konzeptionelle und technische Vorgänge dahinterstecken, wird es einige Monate dauern, bis das System umgestellt sein wird. In der Zwischenzeit lohnt sich der Tarif vor allem nach wie vor für Kurzstrecken und für Fahrten über Wabengrenzen hinweg“, erklärt Pischon.