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Neuer Verkehrsvertrag für die AVG bis zum Jahr 2037 unterzeichnet

Ein historischer Tag für den Erhalt des „Karlsruher Modells“ und ein starkes Signal in Richtung Verkehrswende: Die AVG wurde am 27. Juli durch die Unterzeichnung eines neuen Verkehrsvertrags damit beauftragt, im Netz 7a Los 1 (Stadtbahn Karlsruhe) für 15 weitere Jahre die Verkehrsleistungen auf ihren Stadtbahnlinienzu erbringen.

Foto: Paul Gärtner

Ein historischer Tag für den Erhalt des „Karlsruher Modells“ und ein starkes Signal in Richtung Verkehrswende: Die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) wurde am heutigen Mittwoch, 27. Juli, durch die Unterzeichnung eines neuen Verkehrsvertrags damit beauftragt, im Netz 7a Los 1 (Stadtbahn Karlsruhe) für 15 weitere Jahre die Verkehrsleistungen auf ihren Stadtbahnlinien in der Region zu erbringen (Details zu den einzelnen Linien siehe unten). Die vergebene Verkehrsleistung beläuft sich auf die stolze Zahl von 10,8 Millionen Zugkilometern, die pro Jahr durch die AVG-Stadtbahnen im Gesamtnetz gefahren werden sollen. Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann setzte persönlich als Vertreter des Landes Baden-Württemberg am heutigen Nachmittag bei einer Feierstunde in Karlsruhe seine Unterschrift unter den neuen Vertrag.

In den vergangenen Jahren waren umfangreiche und intensive Verhandlungen zwischen mehreren Partnern nötig gewesen, um die konkrete Ausgestaltung des neuen Verkehrsvertrags zu klären. Um die heutige Direktvergabe der Verkehrsleistungen an die AVG zu ermöglichen, war eigens eine Gruppe von Behörden gegründet worden. Deren Vertreter konnten nun mit ihrer Unterschrift gemeinsam die AVG für die kommenden 15 Jahre beauftragen. Auch werden in den nächsten Jahren neu beschaffte „Tram-Trains“ die AVG-Flotte verstärken und modernisieren.

Diese Gruppe von Behörden besteht aus dem Land Baden-Württemberg, dem Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd, der Stadt Karlsruhe, dem Landkreis Karlsruhe, dem Landkreis Germersheim und der Stadt Heilbronn.

Neben dem baden-württembergischen Verkehrsminister, Winfried Hermann, zählten zu den Unterzeichnern des neuen Vertrags auch Karlsruhes Oberbürgermeister und Vorsitzender des AVG-Aufsichtsrats, Dr. Frank Mentrup, der Landrat des Landkreises Karlsruhe, Dr. Christoph Schnaudigel, der Landrat des Landkreises Germersheim und Vorsteher des Zweckverbands Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd, Dr. Fritz Brechtel, und Harry Mergel als Oberbürgermeister der Stadt Heilbronn. Von Seiten der AVG unterzeichneten der Vorsitzende der Geschäftsführung, Dr. Alexander Pischon, und der technische Geschäftsführer der AVG, Christian Höglmeier, gemeinsam den neuen Verkehrsvertrag.    

Zur Dauer der Direktvergabe und Details zu den AVG-Stadtbahnlinien:

Durch die Vergabe der Verkehrsdienstleistungen im Schienenpersonennahverkehr im Netz 7a Los 1 wurde die AVG damit beauftragt, für die Zeit von Anfang Dezember 2022 (ab Fahrplanwechsel) bis zum Dezember des Jahres 2037 (Fahrplanwechsel) auf folgenden Strecken weiterhin den Stadtbahnverkehr zu erbringen:
 

AVG-Stadtbahnlinie S1/S11: Hochstetten – Karlsruhe – Bad Herrenalb/Ittersbach.
AVG-Stadtbahnlinie S2: Stutensee-Spöck – Karlsruhe – Rheinstetten-Mörsch.
AVG-Stadtbahnlinie S4: Karlsruhe Durlach Bahnhof – Heilbronn – Öhringen.
AVG-Stadtbahnlinie S5: Pforzheim – Karlsruhe Durlach Bahnhof ( - Karlsruhe Marktplatz – Wörth).
AVG-Stadtbahnlinie S6: Pforzheim – Bad Wildbad.

AVG-Stadtbahnlinie S7: Karlsruhe Albtalbahnhof – Rastatt – Baden-Baden – Achern.
AVG-Stadtbahnlinie S71: Karlsruhe Hauptbahnhof – Rastatt – Baden-Baden – Achern.
AVG-Stadtbahnlinie S8: Karlsruhe Albtalbahnhof – Rastatt – Forbach – Freudenstadt – Bondorf.
AVG-Stadtbahnlinie S81: Karlsruhe Hauptbahnhof – Rastatt – Forbach – Freudenstadt – Bondorf.
AVG-Stadtbahnlinie S31/S32: Menzingen/Odenheim – Bruchsal – Karlsruhe Hauptbahnhof.
 

Die zuvor beschriebenen Linienverläufe beziehen sich ausschließlich auf die in diesem Vergabenetz enthaltenen Leistungen. Die gewohnten innerstädtischen Stadtbahnlinien durch die Karlsruher Innenstadt bleiben natürlich weiterhin erhalten.
Der neue Verkehrsvertrag beinhaltet für die zuvor genannten Stadtbahnlinien zahlreiche Optimierungen und Anpassungen im Fahrplanangebot. Über diese Verbesserungen wird die AVG in den kommenden Monaten in Hinblick auf die jeweiligen Stadtbahnlinien noch im Detail informieren.
 

Verkehrsminister Winfried Hermann stellt die Bedeutung des neuen Verkehrsvertrags für die Mobilitätswende in den Vordergrund: „Mit dem neuen Verkehrsvertrag sichern wir in Direktvergabe das technisch einzigartige Karlsruher Modell bis 2037. Die Regionalstadtbahn fährt die Fahrgäste aus der Region auf Eisenbahngleisen und in der Stadt auf Stadtbahngleisen komfortabel und sicher. Ab Mitte des Jahrzehnts werden neue Fahrzeuge eingesetzt, die kostengünstig von der landeseigenen Schienenfahrzeuggesellschaft beschafft werden. Das gute Angebot wird damit noch besser. So gewinnen wir neue Fahrgäste und treiben die Verkehrs- und Mobilitätswende voran. Unser Ziel: Verdoppelung der Fahrgastzahlen bis 2030.“


„Dass die AVG für weitere 15 Jahre ihr bewährtes Verkehrsangebot inklusive des Karlsruher Modells erbringen kann, sorgt in der Region für Kontinuität. Zudem sind mit dem neuen Verkehrsvertrag und der Neustrukturierung der Verkehre zum Fahrplanwechsel im Dezember für die Einwohnerinnen und Einwohner des Landkreises Karlsruhe zahlreiche Verbesserungen verbunden. Die Fahrzeit zwischen Bretten und dem Karlsruher Hauptbahnhof verkürzt sich durch die neuen Züge beispielsweise um 15 Minuten, zwischen Oberderdingen und Freiburg wird es Fahrzeitgewinne von 26 Minuten geben und die Anbindung zum Frankfurter Flughafen reduziert sich von Bretten aus um 21 Minuten. Das ist ein Quantensprung“, zeigte sich Landrat Dr. Christoph Schnaudigel bei der Vertragsunterzeichnung sichtlich zufrieden über das insgesamt deutlich attraktivere ÖPNV-Angebot.


Karlsruhes Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup hebt zu der Vertragsunterzeichnung hervor:
„Ich bin sehr froh darüber, dass es durch die heutige Unterzeichnung des neuen Verkehrsvertrags gelungen ist, den Erhalt unseres „Karlsruher Modells“ für die kommenden 15 Jahre zu sichern. In unserem Nahverkehrsmodell, das weltweit eine große Zahl an Nachahmern gefunden hat, arbeiten die Mitarbeiter*innen der AVG und der VBK täglich erfolgreich zusammen. Die Fahrgäste in der Stadt und der Region können nun weiterhin das attraktive und klimafreundliche Mobilitätsangebot der AVG nutzen, zudem sichert der Vertrag hunderte Arbeitsplätze bei der AVG.“

Dr. Alexander Pischon, Vorsitzender der Geschäftsführung der AVG, sagt:
„Der neue Verkehrsvertrag ist von enormer Bedeutung für die gesamte Belegschaft der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft und der Verkehrsbetriebe Karlsruhe. Ich freue mich sehr über das klare Bekenntnis der Politik, dass AVG und VBK als erfolgreiche Nahverkehrsunternehmen vor Ort auch weiterhin eine wichtige Rolle in puncto Klimaschutz und in Richtung Verkehrswende einnehmen sollen. Für unsere rund 2800 Mitarbeiter*innen bei allen Karlsruher Verkehrsunternehmen ist der heutige Tag ein großer Ansporn, unseren Fahrgästen in der gesamten Region auch weiterhin mit großem Engagement ein attraktives ÖPNV-Angebot zu bieten.“ 

Landrat Dr. Fritz Brechtel betont zur Unterzeichnung des Verkehrsvertrags:
„Mit der Karlsruher Gruppe haben wir Neuland betreten, um eine rechtssichere Direktvergabe an die kommunale Albtal-Verkehrsgesellschaft zu ermöglichen. Die heutige Unterzeichnung des Verkehrsvertrags zum Los 1 des künftigen Stadtbahnnetzes ist ein wichtiger Schritt für die Weiterentwicklung des ÖPNV in unserer, die Landesgrenzen überschreitenden Technologieregion am Oberrhein. Für die Verkehre auf der pfälzischen Seite haben wir aus verfahrenstechnischen Gründen ein zweites Vergabelos vorgesehen, die Vorbereitungen für die nötigen Vereinbarungen sind auf einem guten Weg, der neue Vertrag wird ab Dezember 2023 gelten. Auf diese Weise haben wir als ZSPNV gemeinsam mit unseren Partnern in Baden-Württemberg Vorsorge dafür getroffen, dass die AVG das Netz als integrierte Einheit betreiben kann. So bleiben die nach Germersheim fahrenden Stadtbahnen Teil eines in sich stimmigen ÖPNV-Konzeptes“.

Harry Mergel, Oberbürgermeister der Stadt Heilbronn, ist froh über diesen Schlusspunkt auf einem langen mehrjährigen Weg mit vielen Verhandlungsrunden:

„Wir haben ein wichtiges Ziel erreicht, um unser Erfolgsmodell eines durchgebundenen Stadtbahnverkehrs mit umsteigefreier Innenstadtanbindung aufrechtzuerhalten.

Für die Stadt Heilbronn und unsere Region ist dieser Tag ein Meilenstein, um den ÖPNV noch attraktiver zu machen und die Mobilitätswende zu schaffen. Damit leisten wir auch einen Beitrag zum Klimaschutz.“